Verhütung

Sex macht Spaß, kann aber auch unerwünschte Folgen haben. Ohne passende Verhütung kannst du auch beim ersten Mal schwanger werden oder dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion anstecken. Damit das nicht passiert, muss ein Verhütungsmittel verwendet werden.

Es gibt verschiedene Verhütungsmittel, denn nicht jede Methode ist für jede Person beziehungsweise jedes Paar gleich gut geeignet. Daher sollte sich jedes Paar überlegen, welches Verhütungsmittel im Moment am besten passt. Wichtig sind die Wirksamkeit und Sicherheit einer Methode, aber auch, wie du sie bekommen kannst. Außerdem solltest du dich mit der Methode vertraut machen und sie gerne anwenden. Jede Methode hat Vor- und Nachteile und Nebenwirkungen . Nicht jede Methode ist für Jugendliche geeignet.

In unseren Beratungsstellen bekommst du Informationen und kannst dir auch Verhütungsmittel verschreiben lassen!

Welche Verhütungsmethoden gibt es?

Je nach Wirkweise werden verschiedene Verhütungsmethoden unterschieden:

  • Barrieremethoden: Die Spermien werden aufgehalten  bevor sie die Eizelle erreichen können (z.B. Kondom).
  • Hormonelle Methoden: Der Eisprung wird durch ein Medikament unterdrückt (z.B. Pille).
  • Intrauterine Methoden: Etwas wird in die Gebärmutter eingesetzt (z.B. Spirale).
  • Natürliche Methoden: Die fruchtbaren Tage sollen mittels Beobachtung des eigenen Körpers festgestellt werden.

Mit Ausnahme des Kondoms (und der Sterilisation), können Verhütungsmethoden nur von Frauen angewendet werden. Die Pille für den Mann gibt es nicht.

Pille und Kondom sind bei Jugendlichen die  am häufigsten verwendeten  Verhütungsmittel. Das Kondom gibt es fast überall zu kaufen, man kann es immer mit dabei haben und es schützt als einziges gängiges Verhütungsmittel auch vor sexuell übertragbaren Infektionen. Die Pille ist bei richtiger, regelmäßiger Anwendung sehr sicher und einfach anzuwenden. Sie muss von einer Ärztin*einem Arzt verschrieben werden. Es gibt aber auch noch andere sichere Verhütungsmethoden, die weniger bekannt sind. Wenn du mehr Infos haben möchtest, dann kannst du auch hier nachschauen. Außerdem kannst du uns jederzeit anonym und kostenfrei Fragen stellen: Herzklopfen Online-Beratung

Sicherheit der Methoden

Die Sicherheit einer Verhütungsmethode wird mit dem Pearl-Index angegeben. Der Index beschreibt,  wie viele von 100 Mädchen und Frauen schwanger werden, wenn sie ein Jahr lang eine Verhütungsmethode anwenden und regelmäßigen Geschlechtsverkehr haben. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist eine Methode. 

Beispiel: Pearl Index = 1  →  100 Frauen haben ein Jahr lang mit einer bestimmten Methode verhütet. Am Ende des Jahres ist eine der Frauen trotzdem schwanger geworden.

Oft wird der Pearl Index mit zwei Ziffern angegeben. Die niedrigere Ziffer bedeutet, wie sicher die Methode bei idealer Anwendung ist. Die höhere Ziffer zeigt an, wie sicher sie ist, wenn Anwendungsfehler (z.B. Kondom rutscht ab, Pille vergessen) passieren.

 

Verhütungsmethoden

Kondom (Pearl-Index 2 – 13; weniger sicher)

Was ist das Kondom?

Das Kondom ist eine dünne Latexhülle (0,3-0,4 mm). Es wird auch Präservativ oder Gummi genannt.

Es ist neben dem Femidom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen schützt. Richtige Anwendung und passende Größe sind Voraussetzung!

 

Anwendung und Wirkung

  • Verpackung öffnen:
    Zum Öffnen der Kondomverpackung, dürfen keine spitzen Gegenstände eingesetzt werden, da diese das Kondom beschädigen könnten. Schon ein winziges, mit dem bloßen Auge nicht sichtbares Loch genügt den Spermien, um durchzuschlüpfen. Daher weder Scheren oder Messer noch die Zähne einsetzen. Auch bei langen Fingernägeln ist Vorsicht geboten. Die Kondomverpackung hat oben und unten Zacken, wo sie leicht aufgerissen und das Kondom von der gegenüberliegenden Seite herausgedrückt werden kann.
  • Kondom abrollen:
    Wenn der Penis steif ist, muss die Vorhaut (sofern vorhanden) zurückgezogen und der Zipfel an der Spitze des Kondoms (= Reservoir) zusammengedrückt werden, damit sich im vorderen Teil keine Luft befindet – sonst kann das Sperma seitlich aus dem Kondom herausrinnen. Dies funktioniert am besten, wenn der Zipfel vorne mit zwei oder mehreren Fingern zusammengedrückt wird, während die andere Hand das Kondom über den steifen Penis abrollt.
    Wenn das Kondom verkehrt herum aufgesetzt wurde (schnell zu bemerken, weil es dann nicht abgerollt werden kann), muss unbedingt ein neues Kondom verwendet werden. Es darf nicht umgedreht werden! Das ist deshalb so wichtig, weil der Lusttropfen die eigentliche Außenseite des Kondoms möglicherweise schon berührt hat. Der Lusttropfen ist eine durchsichtige Flüssigkeit, welche bei Erregung des Penis vor der Ejakulation aus der Harnspermienröhre austritt (bei jedem Burschen unterschiedlich viel). Der Lusttropfen kann bereits Spermien sowie Krankheitserreger enthalten.
  • Kondom abnehmen und entsorgen:
    Nach dem Spermienerguss (Ejakulation) wird der Rollrand des Kondoms am noch steifen Penis festgehalten und der Penis aus der Scheide oder dem After herausgezogen. Es ist wichtig, nicht lange damit zu warten und damit zu riskieren, dass der Penis erschlafft und die Spermienflüssigkeit (Sperma)  aus dem Kondom rinnt. Anschließend wird ein Knoten in das gebrauchte Kondom gemacht und im Restmüll entsorgt. Auf keinen Fall darf das Kondom ins Klo geworfen werden.

Das Kondom vermindert das Ansteckungsrisiko sexuell übertragbarer Infektionen, da es eine Barriere für Krankheitserreger ist. Bei vaginalem Geschlechtsverkehr können die Spermien durch das Kondom nicht in die Gebärmutter eindringen, wodurch eine Schwangerschaft verhindert wird.

Achtung: Ölhaltige Gleitmittel wie Babyöl, Vaseline oder auch Bodylotion und chemische Verhütungsmittel (Schaumzäpfchen, Cremes und Gels) beschädigen das Kondom. Daher dürfen nur wasserlösliche Gleitmittel mit Kondomen verwendet werden.

Es sollten niemals zwei oder mehrere Kondome übereinander gerollt werden. Es besteht die Gefahr, dass diese beschädigt werden oder abrutschen.

 

Kondomgröße

Gut sitzende Kondome fühlen sich angenehm an und bieten optimalen Schutz. Bei der Wahl der richtigen Kondomgröße geht es vor allem um den Umfang des steifen Penis. Die Penislänge spielt keine Rolle. Auf jeder Kondomverpackung findet sich die “nominale Breite” des Kondoms (meistens klein gedruckt hinten oder seitlich auf der Schachtel). Die nominale Breite ist der halbe Umfang und wird in Millimetern (mm) angegeben, z.B. 52 mm. Je kleiner die Zahl, desto enger ist das Kondom geschnitten. Mit dem Maßband im ÖGF-Kondomguide kannst du deinen Penis abmessen und die optimale Kondomgröße finden.

Gemessen wird an der dicksten Stelle des steifen Penis. An den Kondomgrößen-Maßbändern ist ohne Umrechnung ersichtlich, welche Größe du brauchst. Wenn du ein herkömmliches Maßband verwendest, kannst du den Umfang durch folgende Formel in die nominale Breite umrechnen: Umfang dividiert durch zwei. Die nominale Breite entspricht also dem halben Umfang.

Es kann sein, dass du ein paar verschiedene Kondome ausprobieren musst, bis du die perfekte Größe für dich gefunden hast. Wenn du die für dich passende Größe in einem Geschäft nicht findest, dann können Kondome in allen Größen auch online gekauft werden. Am besten du schreibst uns bei allen Fragen und Problemen: Herzklopfen Online-Beratung

 

Kondome kaufen

Kondome gibt es heutzutage in Drogeriemärkten, in den meisten Supermärkten und in Apotheken zu kaufen. In Drogeriemärkten gibt es meist eine größere Auswahl an Kondomen. Ab dem Alter von 18 Jahren können Kondome auch in einem Sexshop gekauft werden.

Das erste Mal eine Packung Kondome zu kaufen, kann ungewohnt sein, aber sehr viele Menschen kaufen jeden Tag Kondome und für die Verkäufer*innen ist das Alltag. Es braucht dir also nicht peinlich sein. Kondome zu kaufen zeugt von Verantwortungsbewusstsein.

Kondome können mittlerweile in jeder Drogerie, in vielen Supermärkten, Apotheken und auch in manchen Tankstellen-Shops gekauft werden. Es sollten nur Kondome genommen werden, die mit dem Prüfzeichen „CE“ (Communauté européenne) versehen sind. Dies bedeutet, dass das Kondom den europäischen Richtlinien entspricht. In Österreich dürfen nur geprüfte Kondome verkauft werden. Außerdem solltest du unbedingt einen Blick auf das Ablaufdatum werfen. Ist das Kondom abgelaufen, darf es nicht mehr verwendet werden.

 

Vorteile

  • zuverlässig, wenn es sorgfältig angewendet wird
  • leicht erhältlich und einfach anzuwenden
  • muss (im Gegensatz zu Pille und Spirale) nur dann angewendet werden, wenn es wirklich gebraucht wird
  • keinerlei Gesundheitsrisiken (Ausnahme: Latexallergie!)
  • schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen
  • nicht von ärztlicher Untersuchung abhängig
  • rezeptfrei

 

Nachteile

  • erfordert sehr sorgfältige und konsequente Anwendung
  • muss rechtzeitig besorgt werden, damit es im richtigen Moment verfügbar ist
  • muss vor dem Geschlechtsverkehr übergezogen werden und wird von manchen als störend empfunden
  • beide Partner können den Gummischutz spüren
  • allergische Reaktionen bei mit Gleitmittel beschichteten Kondomen möglich (Brennen, Jucken). Bei Latex-Allergie latexfreie Kondome verwenden (teurer).

 

Sicherheit

Pearl-Index 2-13

Bei richtiger Anwendung ist das Kondom sicher, jedoch ist es aufgrund häufiger Anwendungsfehler in der Praxis unsicherer als andere Verhütungsmethoden.

Um Fehler zu vermeiden, kann das Kondom Anlegen auch alleine gut geübt werden. Burschen sollten vor dem ersten Mal schon Kondomprofis sein. Es gibt unzählige Videos im Internet, wo Menschen demonstrieren, wie reißfest Kondome sind (Kondome werden in den Videos aufgeblasen, mit Wasser gefüllt, usw.).

 

Links: www.kondomberater.de

 

Kondomgröße bestimmen: ÖGF-Kondomguide

Pille (Pearl-Index 0,3 – 7; sicher)

Was ist die Pille?

Die Pille ist ein Verhütungsmittel, das Hormone enthält und täglich eingenommen wird.

 

Anwendung und Wirkung

Die Pille enthält Hormone, die den weiblichen Geschlechtshormonen sehr ähnlich sind. Die tägliche Pilleneinnahme unterdrückt den Eisprung und verdickt den Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim). Sie wirkt also zweifach: einerseits reift die Eizelle nicht heran und andererseits können Spermien nicht in die Gebärmutter bzw. die Eileiter gelangen.

Bevor du mit der Einnahme der Pille beginnst, solltest du bereits einige regelmäßige  Regelblutungen gehabt haben. Das erste Mal wird die Pille zu Beginn eines neuen Zyklus, also am ersten Tag der Regelblutung, eingenommen. Von diesem Moment an schützt die Pille vor einer ungewollten Schwangerschaft, sofern sie täglich und regelmäßig eingenommen wird. Die Pille – wie auch alle anderen hormonellen Verhütungsmethoden – schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Die Pille muss wirklich jeden Tag – möglichst um dieselbe Uhrzeit – eingenommen werden, damit sie gut wirkt. Dann ist sie ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Wenn du die Pille einmal vergisst, dann hast du normalerweise bis zu 12 Stunden Zeit, sie nachzunehmen. Wenn es länger als 12 Stunden dauert, bis du es bemerkst, dann steht in der Packungsbeilage genau beschrieben, was du zu tun hast. Falls du die Packungsbeilage nicht aufgehoben hast, findest du alle Beipackzettel auch im Internet! Natürlich ist auch unsere Online-Beratung Herzklopfen jederzeit für dich da!

Inzwischen gibt es verschiedene Arten von Pillen, die auch verschieden eingenommen werden:

  •         Die Kombinationspille/Mikropille

Die meisten Pillenpackungen enthalten 21 Pillen. Du schluckst an 21 Tagen ungefähr zur gleichen Uhrzeit jeweils eine Pille, dann folgt eine Einnahmepause von sieben Tagen. In diesem Zeitraum setzt die Blutung ein. Auch während dieser Pause ist der Schutz vor einer Schwangerschaft gewährleistet (Ihr braucht also auch in der Pause kein Kondom beim Geschlechtsverkehr verwenden). Nach der Einnahmepause von sieben Tagen beginnt ein neuer Einnahmezyklus mit der ersten Pille einer neuen Packung. Wenn nicht rechtzeitig mit der neuen Packung begonnen wird, ist der Verhütungsschutz nicht gegeben, und es sollte bis zum nächsten Zyklus zusätzlich mit Kondomen verhütet werden.

Eine tägliche Erinnerung im Handy hilft, an die Pille zu denken. Den Termin, an dem mit der neuen Packung begonnen werden muss, kann man sich auch einspeichern.

Andere Pillenpackungen beinhalten 28 Tabletten, davon sind 24 oder 21 Tabletten wirkstoffhaltig und vier oder sieben Tabletten ohne Wirkstoff (sogenannte Placebos). Die Frau nimmt 28 Tage lang täglich eine Tablette, bis eine Packung aufgebraucht ist und beginnt direkt danach mit einer neuen Packung. Die Blutung erfolgt während der vier bzw. sieben Placebo-Tage. Diese Art der Pillen-Einnahme unterstützt die regelmäßige Einnahme und beugt Vergessen vor. Werden die Placebo-Tabletten vergessen, hat das keinen Einfluss auf die Sicherheit der Pille.

  •         Die östrogenfreie Pille

Bei der östrogenfreien Pille werden 28 Tage lang hormonhaltige Pillen eingenommen, danach wird ebenfalls ohne Unterbrechung mit einer neuen Packung fortgesetzt. Bei den meisten Frauen kommt es zu einer abgeschwächten Blutung – die auch unregelmäßig sein kann – bei manchen bleibt sie sogar aus. 

  •         Die Minipille

Die Minipille enthält ausschließlich das Hormon Gestagen in niedriger Dosierung und wird durchgehend 28 Tage eingenommen. Sie hemmt nicht den Eisprung, sondern bewirkt eine Verdickung des Gebärmutterhalsschleims wodurch das Endringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert wird. Ebenso baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf. Die Pille muss jeden Tag zur selben Uhrzeit eingenommen werden.

  •         Die Pille im Langzyklus

Inzwischen gibt es Pillen, bei denen die Einnahme ohne Pause erfolgt. Die Einnahme im sogenannten Langzyklus und welche Pillen dafür zugelassen sind, kannst du mit deiner Ärztin*deinem Arzt besprechen.

 

Achtung: Bei jeder Pillenart ist wichtig, sich genau an die vorgeschriebene Art der Einnahme zu halten. Es muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden. Vielleicht klingt das jetzt alles ein bisschen kompliziert, aber die Frauenärztin*der Frauenarzt kann dich genau beraten. Auch beim Kauf der Pille in der Apotheke bekommst du Informationen. Unsere Online-Beratung Herzklopfen steht immer für Fragen zur Verfügung.

 

Vorteile

  • Regelblutung wird meist schwächer und die Blutungsdauer ist kürzer
  • Linderung von Regelbeschwerden

 

Nachteile

  • tägliche Einnahme nötig
  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen,  Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • Kombinationspillen nicht für Raucherinnen geeignet
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Die Pille ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der Frauenärztin*dem Frauenarzt. Mit dem Rezept kannst du die Pille dann in der Apotheke kaufen. 

Die Pille kostet zwischen 3 und 10 Euro pro Monat. Von vielen Pillenpräparaten gibt es heute bereits sogenannte Generika. Das sind Kopien eines Medikaments mit den gleichen Wirkstoffen, die weitaus günstiger sind als die Originalpräparate. Du kannst die Ärztin*den Arzt, um die Verschreibung einer kostengünstigen Pille bitten.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 7

Die Pille zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungspflaster (Pearl-Index 0,3 – 7; sicher)

Was ist das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster ist weich, beige und 4,6 x 4,6 cm groß. Es enthält – wie die Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Haut aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt sich, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen. Das Verhütungspflaster wirkt im Körper wie die Pille und der Verhütungsring.

 

Anwendung und Wirkung

Am ersten Tag der Regelblutung wird das Pflaster auf die Haut geklebt und nach genau einer Woche entfernt. Gleich im Anschluss muss ein neues Verhütungspflaster auf eine andere Körperstelle geklebt werden. Drei Wochen hintereinander wird ein Pflaster aufgeklebt, dann wird eine Woche pausiert. Auch in dieser Zeit ist der Schutz gegeben, es kommt zu einer Blutung. Anschließend beginnt wieder ein neuer Zyklus mit einer neuen Pflasterpackung. Falls nach der Pflasterpause (1 Woche) vergessen wird ein neues Pflaster aufzukleben, kann das Pflaster innerhalb von 24 Stunden nachgeklebt werden. Es ist sinnvoll, sich den “Pflasterwechseltag” im Handy einzuspeichern, um ihn im Auge zu behalten.

Das Pflaster hält sehr gut auf trockenen, unbehaarten Hautstellen. Geeignet sind also Oberschenkel, Po, Hüfte, Bauch, Schultern und Oberarm. Es darf nicht in das Gesicht oder auf die Brüste geklebt werden. Die Hautstelle, auf der das Pflaster angebracht wird, muss sauber sein. Nach dem Aufkleben wird es noch kurz an die Haut gedrückt. Beim Pflasterwechsel muss das Pflaster jedes Mal auf eine andere Stelle als in der Vorwoche geklebt werden.

Achtung: Wie bei der Pille muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden.

 

Vorteile

  • nur einmal in der Woche an Verhütung denken
  • unkomplizierte Anwendung
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Haut aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)

 

Nachteile

  • es können ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille auftreten: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • sichtbar
  • leichte Hautreizungen möglich
  • kann sich von der Haut ablösen
  • nicht für Raucherinnen geeignet
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Das Verhütungspflaster ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der Frauenärztin*dem Frauenarzt. Mit dem Rezept kannst du die Pille dann in der Apotheke kaufen. Es kostet ca. 19 Euro pro Monat.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 7

Das Verhütungspflaster zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln. Es hält generell auch beim Sport, in der Sauna oder unter Wasser. Zu beachten ist, dass der Verhütungsschutz ab einem Körpergewicht von 90 kg gemindert ist.

Manche Mädchen können sich nicht vorstellen, dass das Pflaster ein sicheres Verhütungsmittel ist. Das liegt daran, dass manche Leute sich nicht vorstellen können, Wirkstoffe über die Haut aufzunehmen. Bei Hormonen klappt das aber wunderbar und das Pflaster ist genauso sicher wie die Pille.

Achtung: Das Verhütungspflaster schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungsring (Pearl-Index 0,3 – 7; sicher)

Was ist der Verhütungsring?

Der Verhütungsring (auch als „Vaginalring“ bezeichnet) ist ein dünner, biegsamer Kunststoffring mit einem Außendurchmesser von 54 mm und einer Stärke von 4 mm. Er enthält – wie die Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Schleimhaut in der Vagina (Scheide) aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt sich, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen.

 

Anwendung und Wirkung

Der Verhütungsring wird von der Frau wie ein Tampon in die Vagina eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Für die Wirkung ist es egal, wo genau in der Vagina der Ring liegt. Entscheidend ist, dass er bequem sitzt und von der Frau nicht gespürt wird. Nach drei Wochen wird der Verhütungsring selbst wieder herausgenommen und im Restmüll entsorgt. Nach einer einwöchigen Pause, in der – wie bei der Pille – eine Blutung eintritt, wird ein neuer Ring in die Vagina eingelegt. Damit beginnt ein neuer Zyklus. Bei der ersten Anwendung wird der Ring am ersten Tag der Regelblutung eingelegt.

Der Ring ist ganz weich. Du kannst ihn zusammendrücken und in die Vaginaeinführen und nach hinten schieben. Durch seine Form bleibt der Ring dann an seinem Platz. Wenn du ihn spürst, dann sitzt er noch nicht optimal und gehört noch ein Stückchen weiter nach hinten geschoben. Beim Herausnehmen kannst du z.B. mit dem Zeigefinger nach ihm “angeln” und ihn rausziehen. Das braucht vielleicht ein bisschen Übung. Für Mädchen, die schon Erfahrungen mit Tampons haben, ist die Anwendung des Rings aber normalerweise überhaupt kein Problem! 

Beim Geschlechtsverkehr sollte der Verhütungsring nicht zu spüren sein. Stört er jedoch, kann er für kurze Zeit – höchstens aber für drei Stunden – herausgenommen werden. Nur wenn der Ring innerhalb dieses Zeitrahmens wieder eingelegt wird, bleibt der Verhütungsschutz aufrecht.

Falls der Ring zufällig ausgestoßen wird, kannst du ihn einfach mit lauwarmem Wasser abspülen und innerhalb von drei Stunden wieder einsetzen.

Nach drei Wochen wird der Ring wieder herausgenommen und eine Woche Pause gemacht. In der ringfreien Zeit bekommst du deine Blutung. Auch in der Pause bist du vor einer Schwangerschaft geschützt. Nach sieben Tagen legst du einen neuen Ring in die Vagina ein. Um die Tage des „Ringwechsel“ nicht zu vergessen, kannst du dir die Termine im Handy einspeichern.

 Achtung: Wie bei der Pille muss auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden.

 

Vorteile

  • beim Geschlechtsverkehr muss nicht an Verhütung gedacht werden
  • der Ring muss nur einmal im Monat gewechselt werden
  • die Blutungsstärke und Regelschmerzen nehmen bei den meisten Anwenderinnen ab
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Schleimhaut in der Scheide aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)
  • geringere Hormondosis als bei der Kombinationspille

 

Nachteile

  • es können ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille auftreten: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • manche Frauen fühlen sich nicht wohl, viele Tage lang einen “Fremdkörper” in der Vagina zu haben
  • Scheidenentzündungen können häufiger vorkommen
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Der Verhütungsring ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der Frauenärztin*dem Frauenarzt. Mit dem Rezept kannst du den Ring dann in der Apotheke kaufen. Er kostet ca. 19 Euro pro Monat.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

Der Verhütungsring kann bei Raumtemperatur gelagert werden.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 7

Der Verhütungsring zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Der Verhütungsring schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Hormonspirale (Pearl-Index 0,1 – 0,2; sehr sicher)

Was ist eine Spirale?

Es gibt verschiedene Arten von Spiralen: Die häufigsten sind die Kupferspirale und die Hormonspirale. Die Anwendung ist gleich, aber die Wirkweise unterscheidet sich. Die Spirale ist ein Langzeitverhütungsmittel, das für ein paar Jahre (genauere Infos findest du weiter unten) wirksam ist.

Die Spirale wird von einer Frauenärztin*einem Frauenarzt direkt in die Gebärmutter eingelegt. Weil sie in der Gebärmutter liegt, können keine Einnahmefehler passieren. Daher ist die Spirale ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In den meisten Fällen schaut die Spirale aus wie ein “T” (2 bis 4 cm lang). Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei ganz dünne Fäden aus Nylon. Diese Fäden werden gebraucht, um die Spirale wieder entfernen zu können. Beim Einsetzen schiebt eine Ärztin*ein Arzt die Spirale vorsichtig mit einem dünnen Röhrchen in die Gebärmutter, wo sie sich aufklappt. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen einfacher. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Muttermund zu öffnen. Bei der Kupferspirale und der Hormonspirale gibt es unterschiedliche Modelle. Von der Art der Spirale und dem genauen Modell hängt es ab, wie lange die Spirale in der Gebärmutter liegen kann. Die Spirale muss dann von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden. 

Das Einsetzen der Spirale und die Nachbetreuung durch die Ärztin*den Arzt sind privat zu  bezahlen, daher ist die Spirale einmalig teurer als andere Verhütungsmittel. Durch die lange Wirkdauer sind die monatlichen Kosten aber ähnlich wie bei anderen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale ist etwas teurer als die Kupferspirale. Je nach Art der Spirale muss mit Kosten zwischen 200 und 500 € gerechnet werden.

Tipp: Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) bietet für einkommenslose und einkommensschwache Frauen die Spirale kostengünstig bis kostenfrei an.
Infos gibt es in unseren Beratungsstellen.

 

Die Hormonspirale

Auf der Hormonspirale befindet sich ein kleines zylinderförmiges Hormondepot mit dem Hormon Levonorgestrel; ein sogenanntes Gelbkörperhormon/Gestagen.

Durch das Gestagen kommt es zu einer Dreifachwirkung: Der Schleim im Gebärmutterhals verdickt sich. Dadurch wird es den Spermien erschwert in die Gebärmutter einzudringen. Zusätzlich werden Spermien durch das Hormon in ihrer Bewegung gehemmt und verlieren somit ihre Fähigkeit, eine Eizelle zu befruchten. Der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird vermindert, wodurch sich keine Eizelle einnisten kann. Eine Hormonspirale muss nach max. 3 bis 8 Jahren (abhängig vom Modell)  von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden. 

 

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an Verhütung gedacht werden
  • bei vielen Frauen werden die Blutungen kürzer, schwächer oder hören ganz auf

 

Nachteile

  • Zwischenblutungen sind in den ersten 3-6 Monaten möglich
  • mögliche Nebenwirkungen: u.a. Akne, Kopfschmerz, Bauch-/Beckenschmerz, Eierstockzyste, depressive Verstimmung, Infektion der Vagina, Übelkeit
  • einmalig höhere Kosten

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,1 – 0,2. 

Die Hormonspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Hormonspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Kupferspirale (Pearl-Index 0,6 – 0,8; sehr sicher)

Was ist eine Spirale?

Es gibt verschiedene Arten von Spiralen: Die häufigsten sind die Kupferspirale und die Hormonspirale. Die Anwendung ist gleich, aber die Wirkweise unterscheidet sich. Die Spirale ist ein Langzeitverhütungsmittel, das für ein paar Jahre (genauere Infos findest du weiter unten) wirksam ist.

Die Spirale wird von einer Frauenärztin*einem Frauenarzt direkt in die Gebärmutter eingelegt. Weil sie in der Gebärmutter liegt, können keine Einnahmefehler passieren. Daher ist die Spirale ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In den meisten Fällen schaut die Spirale aus wie ein “T” (2 bis 4 cm lang). Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei ganz dünne Fäden aus Nylon. Diese Fäden werden gebraucht, um die Spirale wieder entfernen zu können. Beim Einsetzen schiebt eine Ärztin*ein Arzt die Spirale vorsichtig mit einem dünnen Röhrchen in die Gebärmutter, wo sie sich aufklappt. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen einfacher. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Muttermund zu öffnen. Bei der Kupferspirale und der Hormonspirale gibt es unterschiedliche Modelle. Von der Art der Spirale und dem genauen Modell hängt es ab, wie lange die Spirale in der Gebärmutter liegen kann. Die Spirale muss dann von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden.

Das Einsetzen der Spirale und die Nachbetreuung durch die Ärztin*den Arzt sind privat zu  bezahlen, daher ist die Spirale einmalig teurer als andere Verhütungsmittel. Durch die lange Wirkdauer sind die monatlichen Kosten aber ähnlich wie bei anderen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale ist etwas teurer als die Kupferspirale. Je nach Art der Spirale muss mit Kosten zwischen 200 und 500 € gerechnet werden.

Tipp: Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) bietet für einkommenslose und einkommensschwache Frauen die Spirale kostengünstig bis kostenfrei an.
Infos gibt es in unseren Beratungsstellen.

 

Die Kupferspirale

Mit Sicherheit kann niemand sagen wie die Kupferspirale wirkt. Auf jeden Fall hemmt das abgegebene Kupfer die Beweglichkeit der Spermien. Sicher ist, dass es mit einer Kupferspirale so gut wie nie zu einer Befruchtung kommt. Falls doch, kann sich die befruchtete Eizelle in der Regel nicht einnisten. Das macht auch die Kupferspirale zu einer sehr sicheren Verhütungsmethode. Eine Kupferspirale muss nach max. 5 bis 10 Jahren (abhängig vom Modell)  von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden. 

 

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an Verhütung gedacht werden
  • hormonfrei
  • kann während der Stillzeit verwendet werden
  • auch für Raucherinnen geeignet

 

Nachteile

  • eventuell verstärkte und längere Regelblutung
  • eventuell stärkere Schmerzen während der Regelblutung
  • einmalig höhere Kosten

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,6 – 0,8

Die Kupferspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Implantat (Pearl-Index 0,1; sehr sicher)

Was ist das Implantat?

Das Implantat ist ein 4 cm langes und 2 mm dünnes, flexibles Kunststoffstäbchen (ein bisschen kleiner als ein Streichholz). Das Hormon-Implantat wird von einer Ärztin*einem Arzt in den Oberarm unter die Haut eingesetzt. Das wird mit lokaler Betäubung gemacht, damit es nicht wehtut. Dort gibt das Implantat dann eine kleine Menge Gestagen in den Körper ab. Durch dieses Hormon wird der monatliche Eisprung verhindert und die Frau kann nicht schwanger werden. Zusätzlich bewirkt dieses Hormon eine Veränderung des Gebärmutterhalsschleims, wodurch es den Spermien erschwert wird in die Gebärmutter einzudringen. Das Implantat ist für eine Wirkdauer von drei Jahren entwickelt worden und wird danach von einer Ärztin*einem Arzt wieder entfernt. Die Kosten liegen zwischen 300 und 500 €.

Durch die lange Wirkdauer und den Preis ist das Hormonstäbchen für Jugendliche weniger geeignet.

 

Vorteile

  • keine Einnahmefehler möglich.
  • Auch während der Stillzeit geeignet
  • Für Frauen geeignet, die kein Östrogen vertragen
  • oft leichtere Regelblutung

 

Nachteile

  • Akne, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Spannungsgefühl in der Brust möglich
  • Eventuell verlängerte Blutungen oder Zwischenblutungen
  • Die Monatsblutung kann nach mehrmonatiger Anwendung ganz ausbleiben.
  • Muss unter lokaler Betäubung von einer Ärztin*einem Arzt eingesetzt und wieder entfernt werden.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,1

Das Verhütungsstäbchen zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Das Hormonstäbchen schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Dreimonatsspritze (Pearl-Index 0,2 – 4; sicher)

Was ist die Dreimonatsspritze?

Die Dreimonatsspritze ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel, welches alle drei Monate nachgespritzt werden muss.

Die Wirkungsweise der Dreimonatsspritze ist ähnlich dem Hormonimplantat. Das Gestagen wird allerdings mittels einer Spritze von der Ärztin*dem Arzt verabreicht und wirkt dann für drei Monate. Meistens wird die Spritze in den Hintern oder den Oberarm gegeben. Sie ist mit einer Impfung vergleichbar, also nur ein kurzes Pieksen.

Damit sie gut wirkt, muss alle 3 Monate eine neue Spritze gegeben werden. Es müssen also regelmäßig Termine mit der Frauenärztin*dem Frauenarzt ausgemacht und eingehalten werden. Bei einem Teil der Frauen treten langanhaltende Blutungen auf. Bei den meisten Frauen bleibt die Blutung ganz aus, da es zu keinem Eisprung kommt. Durch die höhere Dosierung können die Nebenwirkungen stärker sein. Häufig treten starke Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität auf.

Die Dreimonatsspritze wird von einer Ärztin*einem Arzt injiziert. Sie ist für Jugendliche weniger geeignet bzw. nur wenn andere Verhütungsmittel aus bestimmten Gründen nicht verwendet werden können.

 

Vorteile

  • nur alle 3 Monate an Verhütung denken müssen
  • Hormonelle Verhütung während der Stillzeit
  • Wirksam auch trotz Magen-Darm-Beschwerden

 

Nachteile

  • Unregelmäßige Regelblutung möglich
  • Zwischen- und Schmierblutungen möglich.
  • sehr selten: starke Dauerblutungen
  • Zyklusnormalisierung nach absetzen dauert lange, keine sofortige Fruchtbarkeit nach absetzen
  • Ungeeignet für Frauen mit Risikofaktoren für Osteoporose
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Depressionen, Akne
  • stärkere Gewichtszunahme

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,2 – 4

Wird die Dreimonatsspritze alle drei Monate verabreicht, zählt sie zu den sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Dreimonatsspritze schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Diaphragma / Caya ® / FemCap ® (Pearl-Index 16; unsicher)


Diaphragma/Caya ®

Was ist das Diaphragma?

Das Diaphragma ist eine weiche Gummimembran, die kuppelartig über einen elastischen Gummiring gespannt ist. Es gibt verschiedene Produkte, die ein bisschen unterschiedlich aussehen.

Als mechanische und chemische Barriere hindern Diaphragma und spermienabtötende Creme die Spermien daran, in die Gebärmutter vorzudringen.

 

 

 

Dazu muss das Diaphragma über den Muttermund gestülpt sein. Es erfordert etwas Übung bis das richtige Einführen und Entfernen richtig klappt. Je kürzer das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt wird, desto zuverlässiger wirkt es. Das Diaphragma muss immer mit spermienabtötender Creme verwendet werden!

Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma mind. 6 bis max. 24 Stunden in der Scheide bleiben. Danach wird es herausgenommen und gründlich mit warmem Wasser und milder Seife abgewaschen, abgespült und sorgfältig abgetrocknet und in der Dose aufbewahrt. Das Diaphragma ist ca. 2 Jahre haltbar. Das Diaphragma erfordert Übung und Disziplin bei der Anwendung, stellt aber für manche Frauen bzw. Paare eine hormonfreie Alternative zum Kondom dar.

Das Diaphragma und die spermienabtötende Creme können in einer Apotheke oder online gekauft werden. Je nachdem, welches Produkt verwendet wird, sollte die passende Größe mit der Frauenärztin*dem Frauenarzt besprochen werden. Ein Diaphragma kostet ca. 50€ (Anpassung durch die Ärztin*den Arzt nicht mit eingerechnet).

Für Jugendliche ist das Diaphragma wenig geeignet.

 

Sicherheit

Pearl-Index 16

Das Diaphragma zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Das Diaphragma schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

 

Was ist die FemCap®?

Ganz ähnlich wie das Diaphragma funktioniert die FemCap®. Sie ist eine kleine aus Silikon bestehende Kappe. Sie hat die Form einer Matrosenmütze und wir vor dem Geschlechtsverkehr über den Muttermund gestülpt.

Hier findest du mehr Infos dazu.

Zäpfchen/Gel/Cremes/Tabletten (Pearl-Index 16 – 21, unsicher)

Was sind chemische Verhütungsmittel?

Chemische Verhütungsmittel sind in Form von spermienabtötenden Zäpfchen, Cremes, Tabletten, Gels oder Schaum erhältlich. Sie verändern das Scheidenmilieu und lähmen oder zerstören die Spermien.

Alle chemischen Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Bei Zäpfchen und Tabletten muss allerdings nach dem Einführen unbedingt zehn Minuten gewartet werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel dürfen nicht gemeinsam mit einem Kondom oder Femidom benutzt werden, da sie diese beschädigen.

Chemische Verhütungsmittel können online gekauft werden. In Österreich werden sie nicht mehr im Handel verkauft.

 

Vorteil

  • muss nur dann angewendet werden, wenn es wirklich gebraucht wird

 

Nachteile

  • nur online erhältlich
  • unsicher
  • Jucken und Brennen nach Anwendung bei allen Partnern möglich

 

Sicherheit

Pearl-Index 16 – 21

Chemische Verhütungsmittel zählen zu den sehr unsicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel schützen nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Femidom (Pearl-Index 5 – 21; weniger sicher)

Was ist das Femidom?

Das Femidom wird auch „Kondom für die Frau“ genannt. Genau wie das Kondom für den Mann/Penis, fängt das Femidom das Sperma auf. Allerdings wird das Femidom nicht über den Penis gezogen, sondern in die Vagina/Scheide eingeführt. Es ist 17 bis 18 cm lang und besteht aus dünnem, reißfestem Kunststoff. Das Femidom ist neben dem Kondom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen und vor einer HIV-Infektion schützt!

Das Femidom gibt es in Österreich nicht im Geschäft zu kaufen, es kann aber in Apotheken oder online bestellt werden. Ein Femidom kostet ca. 2,00-3,00 Euro/Stück.

 

Vorteil

  • Schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Nachteile

  • Wird oft als unromantisch empfunden
  • Ist nur online oder in Apotheken auf Bestellung erhältlich

 

Sicherheit

Pearl-Index 5 – 21

Das Femidom zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.

Sterilisation (Pearl-Index 0,1 – 0,5; sehr sicher)

Sterilisation ist ein dauerhaftes Unfruchtbar-Machen mithilfe eines operativen Eingriffs. Bei der Frau werden die Eileiter durchtrennt. Das wird Tubenligatur genannt. Beim Mann werden die Spermienleiter durchtrennt. Das heißt dann Vasektomie.

Sterilisation ist in Österreich erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr möglich. Daher ist sie keine Verhütungsmethode für Jugendliche und junge Erwachsene.

Hier findest du nähere Infos.

Natürliche Familienplanung (Pearl-Index unterschiedlich je nach Methode; weniger sicher bis unsicher)

Zu den verschiedenen Methoden der Natürlichen Familienplanung (NFP) zählen Muttermundbetasten, Beobachtung des Vaginalschleims und Temperaturmessen in der Vagina. Die Kombination dieser Methoden ermöglicht die Bestimmung der fruchtbaren Tage. Die richtige Anwendung der Methoden muss erlernt werden und kann dann guten Schutz bieten.

Voraussetzungen: regelmäßiger Zyklus, ausreichend Schlaf, Disziplin und keine Erkrankungen.

Da diese Faktoren auf Jugendliche oft nicht zutreffen, wird Natürliche Familienplanung bei Jugendlichen als unsicher angesehen!

Trotzdem schadet es nicht, sich intensiv mit dem eigenen Körper und Zyklus zu beschäftigen. Sicher verhüten sollten Jugendliche aber mit einer anderen Methode.

Hier findest du mehr Infos.

Kondom (Pearl-Index 2-12)

Was ist das Kondom?

Das Kondom ist eine dünne Latexhülle (0,3-0,4 mm). Es wird auch Präservativ oder Gummi genannt.

Es ist neben dem Femidom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen schützt. Richtige Anwendung und passende Größe sind Voraussetzung!

 

Anwendung und Wirkung

  • Verpackung öffnen:
    Zum Öffnen der Kondomverpackung, dürfen keine spitzen Gegenstände eingesetzt werden, da diese das Kondom beschädigen könnten. Schon ein winziges, mit dem bloßen Auge nicht sichtbares Loch genügt den Spermien, um durchzuschlüpfen. Daher weder Scheren oder Messer noch die Zähne einsetzen. Auch bei langen Fingernägeln ist Vorsicht geboten. Die Kondomverpackung hat oben und unten Zacken, wo sie leicht aufgerissen und das Kondom von der gegenüberliegenden Seite herausgedrückt werden kann.
  • Kondom abrollen:
    Wenn der Penis steif ist, muss die Vorhaut (sofern vorhanden) zurückgezogen und der Zipfel an der Spitze des Kondoms (= Reservoir) zusammengedrückt werden, damit sich im vorderen Teil keine Luft befindet – sonst kann das Sperma seitlich aus dem Kondom herausrinnen. Dies funktioniert am besten, wenn der Zipfel vorne mit zwei oder mehreren Fingern zusammengedrückt wird, während die andere Hand das Kondom über den steifen Penis abrollt.
    Wenn das Kondom verkehrt herum aufgesetzt wurde (schnell zu bemerken, weil es dann nicht abgerollt werden kann), muss unbedingt ein neues Kondom verwendet werden. Es darf nicht umgedreht werden! Das ist deshalb so wichtig, weil der Lusttropfen die eigentliche Außenseite des Kondoms möglicherweise schon berührt hat. Der Lusttropfen ist eine durchsichtige Flüssigkeit, welche bei Erregung des Penis vor der Ejakulation aus der Harnspermienröhre austritt (bei jedem Burschen unterschiedlich viel). Der Lusttropfen kann bereits Spermien sowie Krankheitserreger enthalten.
  • Kondom abnehmen und entsorgen:
    Nach dem Spermienerguss (Ejakulation) wird der Rollrand des Kondoms am noch steifen Penis festgehalten und der Penis aus der Scheide oder dem After herausgezogen. Es ist wichtig, nicht lange damit zu warten und damit zu riskieren, dass der Penis erschlafft und die Spermienflüssigkeit (Sperma)  aus dem Kondom rinnt. Anschließend wird ein Knoten in das gebrauchte Kondom gemacht und im Restmüll entsorgt. Auf keinen Fall darf das Kondom ins Klo geworfen werden.

Das Kondom vermindert das Ansteckungsrisiko sexuell übertragbarer Infektionen, da es eine Barriere für Krankheitserreger ist. Bei vaginalem Geschlechtsverkehr können die Spermien durch das Kondom nicht in die Gebärmutter eindringen, wodurch eine Schwangerschaft verhindert wird.

Achtung: Ölhaltige Gleitmittel wie Babyöl, Vaseline oder auch Bodylotion und chemische Verhütungsmittel (Schaumzäpfchen, Cremes und Gels) beschädigen das Kondom. Daher dürfen nur wasserlösliche Gleitmittel mit Kondomen verwendet werden.

Es sollten niemals zwei oder mehrere Kondome übereinander gerollt werden. Es besteht die Gefahr, dass diese beschädigt werden oder abrutschen.

Kondomgröße

Gut sitzende Kondome fühlen sich angenehm an und bieten optimalen Schutz. Bei der Wahl der richtigen Kondomgröße geht es vor allem um den Umfang des steifen Penis. Die Penislänge spielt keine Rolle. Auf jeder Kondomverpackung findet sich die “nominale Breite” des Kondoms (meistens klein gedruckt hinten oder seitlich auf der Schachtel). Die nominale Breite ist der halbe Umfang und wird in Millimetern (mm) angegeben, z.B. 52 mm. Je kleiner die Zahl, desto enger ist das Kondom geschnitten. Mit dem Maßband im ÖGF-Kondomguide kannst du deinen Penis abmessen und die optimale Kondomgröße finden.

Gemessen wird an der dicksten Stelle des steifen Penis. An den Kondomgrößen-Maßbändern ist ohne Umrechnung ersichtlich, welche Größe du brauchst. Wenn du ein herkömmliches Maßband verwendest, kannst du den Umfang durch folgende Formel in die nominale Breite umrechnen: Umfang dividiert durch zwei. Die nominale Breite entspricht also dem halben Umfang.

Es kann sein, dass du ein paar verschiedene Kondome ausprobieren musst, bis du die perfekte Größe für dich gefunden hast. Wenn du die für dich passende Größe in einem Geschäft nicht findest, dann können Kondome in allen Größen auch online gekauft werden. Am besten du schreibst uns bei allen Fragen und Problemen: Herzklopfen Online-Beratung

Kondome kaufen

Kondome gibt es heutzutage in Drogeriemärkten, in den meisten Supermärkten und in Apotheken zu kaufen. In Drogeriemärkten gibt es meist eine größere Auswahl an Kondomen. Ab dem Alter von 18 Jahren können Kondome auch in einem Sexshop gekauft werden.

Das erste Mal eine Packung Kondome zu kaufen, kann ungewohnt sein, aber sehr viele Menschen kaufen jeden Tag Kondome und für die Verkäufer*innen ist das Alltag. Es braucht dir also nicht peinlich sein. Kondome zu kaufen zeugt von Verantwortungsbewusstsein.

Kondome können mittlerweile in jeder Drogerie, in vielen Supermärkten, Apotheken und auch in manchen Tankstellen-Shops gekauft werden. Es sollten nur Kondome genommen werden, die mit dem Prüfzeichen „CE“ (Communauté européenne) versehen sind. Dies bedeutet, dass das Kondom den europäischen Richtlinien entspricht. In Österreich dürfen nur geprüfte Kondome verkauft werden. Außerdem solltest du unbedingt einen Blick auf das Ablaufdatum werfen. Ist das Kondom abgelaufen, darf es nicht mehr verwendet werden.

 

Vorteile

  • zuverlässig, wenn es sorgfältig angewendet wird
  • leicht erhältlich und einfach anzuwenden
  • muss (im Gegensatz zu Pille und Spirale) nur dann angewendet werden, wenn es wirklich gebraucht wird
  • keinerlei Gesundheitsrisiken (Ausnahme: Latexallergie!)
  • schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen
  • nicht von ärztlicher Untersuchung abhängig
  • rezeptfrei

 

Nachteile

  • erfordert sehr sorgfältige und konsequente Anwendung
  • muss rechtzeitig besorgt werden, damit es im richtigen Moment verfügbar ist
  • muss vor dem Geschlechtsverkehr übergezogen werden und wird von manchen als störend empfunden
  • beide Partner können den Gummischutz spüren
  • allergische Reaktionen bei mit Gleitmittel beschichteten Kondomen möglich (Brennen, Jucken). Bei Latex-Allergie latexfreie Kondome verwenden (teurer).

 

Sicherheit

Pearl-Index 2-18

Bei richtiger Anwendung ist das Kondom sicher, jedoch ist es aufgrund häufiger Anwendungsfehler in der Praxis unsicherer als andere Verhütungsmethoden.

Um Fehler zu vermeiden, kann das Kondom Anlegen auch alleine gut geübt werden. Burschen sollten vor dem ersten Mal schon Kondomprofis sein. Es gibt unzählige Videos im Internet, wo Menschen demonstrieren, wie reißfest Kondome sind (Kondome werden in den Videos aufgeblasen, mit Wasser gefüllt, usw.).

 

Links

www.kondomberater.de

 

Kondomgröße bestimmen

ÖGF-Kondomguide

Pille (Pearl-Index 0,3-9)

Was ist die Pille?

Die Pille ist ein Verhütungsmittel, das Hormone enthält und täglich eingenommen wird.

 

Anwendung und Wirkung

Die Pille enthält Hormone, die den weiblichen Geschlechtshormonen sehr ähnlich sind. Die tägliche Pilleneinnahme unterdrückt den Eisprung und verdickt den Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim). Sie wirkt also zweifach: einerseits reift die Eizelle nicht heran und andererseits können Spermien nicht in die Gebärmutter bzw. die Eileiter gelangen.

Bevor du mit der Einnahme der Pille beginnst, solltest du bereits einige regelmäßige  Regelblutungen gehabt haben. Das erste Mal wird die Pille zu Beginn eines neuen Zyklus, also am ersten Tag der Regelblutung, eingenommen. Von diesem Moment an schützt die Pille vor einer ungewollten Schwangerschaft, sofern sie täglich und regelmäßig eingenommen wird. Die Pille – wie auch alle anderen hormonellen Verhütungsmethoden – schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Die Pille muss wirklich jeden Tag – möglichst um dieselbe Uhrzeit – eingenommen werden, damit sie gut wirkt. Dann ist sie ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Wenn du die Pille einmal vergisst, dann hast du normalerweise bis zu 12 Stunden Zeit, sie nachzunehmen. Wenn es länger als 12 Stunden dauert, bis du es bemerkst, dann steht in der Packungsbeilage genau beschrieben, was du zu tun hast. Falls du die Packungsbeilage nicht aufgehoben hast, findest du alle Beipackzettel auch im Internet! Natürlich ist auch unsere Online-Beratung Herzklopfen jederzeit für dich da!

Inzwischen gibt es verschiedene Arten von Pillen, die auch verschieden eingenommen werden:

  •         Die Kombinationspille/Mikropille

Die meisten Pillenpackungen enthalten 21 Pillen. Du schluckst an 21 Tagen ungefähr zur gleichen Uhrzeit jeweils eine Pille, dann folgt eine Einnahmepause von sieben Tagen. In diesem Zeitraum setzt die Blutung ein. Auch während dieser Pause ist der Schutz vor einer Schwangerschaft gewährleistet (Ihr braucht also auch in der Pause kein Kondom beim Geschlechtsverkehr verwenden). Nach der Einnahmepause von sieben Tagen beginnt ein neuer Einnahmezyklus mit der ersten Pille einer neuen Packung. Wenn nicht rechtzeitig mit der neuen Packung begonnen wird, ist der Verhütungsschutz nicht gegeben, und es sollte bis zum nächsten Zyklus zusätzlich mit Kondomen verhütet werden.

Eine tägliche Erinnerung im Handy hilft, an die Pille zu denken. Den Termin, an dem mit der neuen Packung begonnen werden muss, kann man sich auch einspeichern.

Andere Pillenpackungen beinhalten 28 Tabletten, davon sind 24 oder 21 Tabletten wirkstoffhaltig und vier oder sieben Tabletten ohne Wirkstoff (sogenannte Placebos). Die Frau nimmt 28 Tage lang täglich eine Tablette, bis eine Packung aufgebraucht ist und beginnt direkt danach mit einer neuen Packung. Die Blutung erfolgt während der vier bzw. sieben Placebo-Tage. Diese Art der Pillen-Einnahme unterstützt die regelmäßige Einnahme und beugt Vergessen vor. Werden die Placebo-Tabletten vergessen, hat das keinen Einfluss auf die Sicherheit der Pille.

  •         Die östrogenfreie Pille

Bei der östrogenfreien Pille werden 28 Tage lang hormonhaltige Pillen eingenommen, danach wird ebenfalls ohne Unterbrechung mit einer neuen Packung fortgesetzt. Bei den meisten Frauen kommt es zu einer abgeschwächten Blutung – die auch unregelmäßig sein kann – bei manchen bleibt sie sogar aus. Inzwischen gibt es auch eine Pille, welche drei Monate durchgehend ohne Pause eingenommen wird.

  •         Die Minipille

Die Minipille enthält ausschließlich das Hormon Gestagen in niedriger Dosierung und wird durchgehend 28 Tage eingenommen. Sie hemmt nicht den Eisprung, sondern bewirkt eine Verdickung des Gebärmutterhalsschleims wodurch das Endringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert wird. Ebenso baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf. Die Pille muss jeden Tag zur selben Uhrzeit eingenommen werden.

 

Achtung: Bei jeder Pillenart ist wichtig, sich genau an die vorgeschriebene Art der Einnahme zu halten. Es muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden. Vielleicht klingt das jetzt alles ein bisschen kompliziert, aber die Frauenärztin*der Frauenarzt kann dich genau beraten. Auch beim Kauf der Pille in der Apotheke bekommst du Informationen. Unsere Online-Beratung Herzklopfen steht immer für Fragen zur Verfügung.

 

Vorteile

  • Regelblutung wird meist schwächer und die Blutungsdauer ist kürzer
  • Linderung von Regelbeschwerden

 

Nachteile

  • tägliche Einnahme nötig
  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen,  Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • Kombinationspillen nicht für Raucherinnen geeignet
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Die Pille ist ein rezeptpflichtiges Medikament. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der Frauenärztin*dem Frauenarzt. Mit dem Rezept kannst du die Pille dann in der Apotheke kaufen. 

Die Pille kostet zwischen 3 und 10 Euro pro Monat. Von vielen Pillenpräparaten gibt es heute bereits sogenannte Generika. Das sind Kopien eines Medikaments mit den gleichen Wirkstoffen, die weitaus günstiger sind als die Originalpräparate. Du kannst die Ärztin*den Arzt, um die Verschreibung einer kostengünstigen Pille bitten.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 9

Die Pille zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungspflaster (Pearl-Index 0,3 – 9; sicher)

Was ist das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster ist weich, beige und 4,6 x 4,6 cm groß. Es enthält – wie die Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Haut aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt sich, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen. Das Verhütungspflaster wirkt im Körper wie die Pille und der Verhütungsring.

 

Anwendung und Wirkung

Am ersten Tag der Regelblutung wird das Pflaster auf die Haut geklebt und nach genau einer Woche entfernt. Gleich im Anschluss muss ein neues Verhütungspflaster auf eine andere Körperstelle geklebt werden. Drei Wochen hintereinander wird ein Pflaster aufgeklebt, dann wird eine Woche pausiert. Auch in dieser Zeit ist der Schutz gegeben, es kommt zu einer Blutung. Anschließend beginnt wieder ein neuer Zyklus mit einer neuen Pflasterpackung. Falls nach der Pflasterpause (1 Woche) vergessen wird ein neues Pflaster aufzukleben, kann das Pflaster innerhalb von 24 Stunden nachgeklebt werden. Es ist sinnvoll, sich den “Pflasterwechseltag” im Handy einzuspeichern, um ihn im Auge zu behalten.

Das Pflaster hält sehr gut auf trockenen, unbehaarten Hautstellen. Geeignet sind also Oberschenkel, Po, Hüfte, Bauch, Schultern und Oberarm. Es darf nicht in das Gesicht oder auf die Brüste geklebt werden. Die Hautstelle, auf der das Pflaster angebracht wird, muss sauber sein. Nach dem Aufkleben wird es noch kurz an die Haut gedrückt. Beim Pflasterwechsel muss das Pflaster jedes Mal auf eine andere Stelle als in der Vorwoche geklebt werden.

Achtung: Wie bei der Pille muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden.

 

Vorteile

  • nur einmal in der Woche an Verhütung denken
  • unkomplizierte Anwendung
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Haut aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)


Nachteile

  • es können ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille auftreten: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • sichtbar
  • leichte Hautreizungen möglich
  • kann sich von der Haut ablösen
  • nicht für Raucherinnen geeignet
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Das Verhütungspflaster ist ein rezeptpflichtiges Medikament. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der*dem Frauenärztin*arzt. Mit dem Rezept kannst du die Pille dann in der Apotheke kaufen. Es kostet ca. 19 Euro pro Monat.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 9

Das Verhütungspflaster zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln. Es hält generell auch beim Sport, in der Sauna oder unter Wasser. Zu beachten ist, dass der Verhütungsschutz ab einem Körpergewicht von 90 kg gemindert ist.

Manche Mädchen können sich nicht vorstellen, dass das Pflaster ein sicheres Verhütungsmittel ist. Das liegt daran, dass manche Leute sich nicht vorstellen können, Wirkstoffe über die Haut aufzunehmen. Bei Hormonen klappt das aber wunderbar und das Pflaster ist genauso sicher wie die Pille.

Achtung: Das Verhütungspflaster schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungsring (Pearl-Index 0,3 – 9; sicher)

Was ist der Verhütungsring?

Der Verhütungsring (auch als „Vaginalring“ bezeichnet) ist ein dünner, biegsamer Kunststoffring mit einem Außendurchmesser von 54 mm und einer Stärke von 4 mm. Er enthält – wie die Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Schleimhaut in der Vagina (Scheide) aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt sich, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen.

 

Anwendung und Wirkung

Der Verhütungsring wird von der Frau wie ein Tampon in die Vagina eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Für die Wirkung ist es egal, wo genau in der Vagina der Ring liegt. Entscheidend ist, dass er bequem sitzt und von der Frau nicht gespürt wird. Nach drei Wochen wird der Verhütungsring selbst wieder herausgenommen und im Restmüll entsorgt. Nach einer einwöchigen Pause, in der – wie bei der Pille – eine Blutung eintritt, wird ein neuer Ring in die Vagina eingelegt. Damit beginnt ein neuer Zyklus. Bei der ersten Anwendung wird der Ring am ersten Tag der Regelblutung eingelegt.

Der Ring ist ganz weich. Du kannst ihn zusammendrücken und in die Vaginaeinführen und nach hinten schieben. Durch seine Form bleibt der Ring dann an seinem Platz. Wenn du ihn spürst, dann sitzt er noch nicht optimal und gehört noch ein Stückchen weiter nach hinten geschoben. Beim Herausnehmen kannst du z.B. mit dem Zeigefinger nach ihm “angeln” und ihn rausziehen. Das braucht vielleicht ein bisschen Übung. Für Mädchen, die schon Erfahrungen mit Tampons haben, ist die Anwendung des Rings aber normalerweise überhaupt kein Problem! 

Beim Geschlechtsverkehr sollte der Verhütungsring nicht zu spüren sein. Stört er jedoch, kann er für kurze Zeit – höchstens aber für drei Stunden – herausgenommen werden. Nur wenn der Ring innerhalb dieses Zeitrahmens wieder eingelegt wird, bleibt der Verhütungsschutz aufrecht.

Falls der Ring zufällig ausgestoßen wird, kannst du ihn einfach mit lauwarmem Wasser abspülen und innerhalb von drei Stunden wieder einsetzen.

Nach drei Wochen wird der Ring wieder herausgenommen und eine Woche Pause gemacht. In der ringfreien Zeit bekommst du deine Blutung. Auch in der Pause bist du vor einer Schwangerschaft geschützt. Nach sieben Tagen legst du einen neuen Ring in die Vagina ein. Um die Tage des „Ringwechsel“ nicht zu vergessen, kannst du dir die Termine im Handy einspeichern.

 

Achtung: Wie bei der Pille muss auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden.

 

Vorteile

  • beim Geschlechtsverkehr muss nicht an Verhütung gedacht werden
  • der Ring muss nur einmal im Monat gewechselt werden
  • die Blutungsstärke und Regelschmerzen nehmen bei den meisten Anwenderinnen ab
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Schleimhaut in der Scheide aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)
  • geringere Hormondosis als bei der Kombinationspille

 

Nachteile

  • es können ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille auftreten: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • manche Frauen fühlen sich nicht wohl, viele Tage lang einen “Fremdkörper” in der Vagina zu haben
  • Scheidenentzündungen können häufiger vorkommen
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

 

Verfügbarkeit

Der Verhütungsring ist ein rezeptpflichtiges Medikament. Das bedeutet, du brauchst ein Rezept von der Frauenärztin*dem Frauenarzt. Mit dem Rezept kannst du den Ring dann in der Apotheke kaufen. Er kostet ca. 19 Euro pro Monat.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig sowie sexuell mündig.

Der Verhütungsring kann bei Raumtemperatur gelagert werden.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,3 – 9

Der Verhütungsring zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Der Verhütungsring schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Hormonspirale (Pearl-Index 0,16)

Was ist eine Spirale?

Es gibt verschiedene Arten von Spiralen: Die häufigsten sind die Kupferspirale und die Hormonspirale. Die Anwendung ist gleich, aber die Wirkweise unterscheidet sich.

Die Spirale wird von einer Frauenärztin*einem Frauenarzt direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Weil sie in der Gebärmutter liegt, können keine Einnahmefehler passieren. Daher ist die Spirale ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In den meisten Fällen schaut die Spirale aus wie ein “T” (2 bis 4 cm lang). Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei ganz dünne Fäden aus Nylon. Diese Fäden werden gebraucht, um die Spirale wieder entfernen zu können.  Beim Einsetzen schiebt  eine Ärzt*ein Arzt die Spirale vorsichtig mit einem dünnen Röhrchen in die Gebärmutter, wo sie sich aufklappt. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen einfacher. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Muttermund zu öffnen. Nach max. 3, 5 oder 10 Jahren (abhängig vom Modell) muss die Spirale von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden. 

Das Setzen der Spirale und die Nachbetreuung durch die Ärztin*den Arzt sind privat zu  bezahlen, daher ist die Spirale einmalig teurer als andere Verhütungsmittel. Durch die lange Wirkdauer sind die monatlichen Kosten aber ähnlich wie bei anderen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale ist etwas teurer als die Kupferspirale.

 

Die Hormonspirale

Auf der Hormonspirale befindet sich ein kleines zylinderförmiges Hormondepot mit dem Hormon Levonorgestrel; ein sogenanntes Gelbkörperhormon/Gestagen.

Durch das Gestagen kommt es zu einer Dreifachwirkung: Der Schleim im Gebärmutterhals verdickt sich. Dadurch wird es den Spermien erschwert in die Gebärmutter einzudringen. Zusätzlich werden Spermien durch das Hormon in ihrer Bewegung behindert und verlieren somit ihre Fähigkeit, eine Eizelle zu befruchten. Der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird vermindert, wodurch sich keine Eizelle einnisten kann.

 

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an Verhütung gedacht werden
  • bei vielen Frauen werden die Blutungen kürzer, schwächer oder hören ganz auf

 

Nachteile

  • Zwischenblutungen sind in den ersten 3-6 Monaten möglich
  • mögliche Nebenwirkungen: u.a. Akne, Kopfschmerz, Bauch-/Beckenschmerz, Eierstockzyste, depressive Verstimmung, Infektion der Vagina, Übelkeit
  • einmalig höhere Kosten

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,16. 

Die Hormonspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Hormonspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Kupferspirale (Pearl-Index 0,6-0,8; sehr sicher)

Was ist eine Spirale?

Es gibt verschiedene Arten von Spiralen: Die häufigsten sind die Kupferspirale und die Hormonspirale. Die Anwendung ist gleich, aber die Wirkweise unterscheidet sich.

Die Spirale wird von einer Frauenärztin*einem Frauenarzt direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Weil sie in der Gebärmutter liegt, können keine Einnahmefehler passieren. Daher ist die Spirale ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In den meisten Fällen schaut die Spirale aus wie ein “T” (2 bis 4 cm lang). Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei ganz dünne Fäden aus Nylon. Diese Fäden werden gebraucht, um die Spirale wieder entfernen zu können.  Beim Einsetzen schiebt  eine Ärzt*ein Arzt die Spirale vorsichtig mit einem dünnen Röhrchen in die Gebärmutter, wo sie sich aufklappt. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen einfacher. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Muttermund zu öffnen. Nach max. 3, 5 oder 10 Jahren (abhängig vom Modell) muss die Spirale von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden. 

Das Setzen der Spirale und die Nachbetreuung durch die Ärztin*den Arzt sind privat zu  bezahlen, daher ist die Spirale einmalig teurer als andere Verhütungsmittel. Durch die lange Wirkdauer sind die monatlichen Kosten aber ähnlich wie bei anderen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale ist etwas teurer als die Kupferspirale.

 

Die Kupferspirale

Mit Sicherheit kann niemand sagen wie die Kupferspirale wirkt. Auf jeden Fall hemmt das abgegebene Kupfer die Beweglichkeit der Spermien. Sicher ist, dass es mit einer Kupferspirale so gut wie nie zu einer Befruchtung kommt. Falls doch, kann sich die befruchtete Eizelle in der Regel nicht einnisten. Das macht auch die Kupferspirale zu einer sehr sicheren Verhütungsmethode.

 

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an Verhütung gedacht werden
  • hormonfrei
  • kann während der Stillzeit verwendet werden
  • auch für Raucherinnen geeignet

 

Nachteile

  • eventuell verstärkte und längere Regelblutung
  • eventuell stärkere Schmerzen während der Regelblutung
  • einmalig höhere Kosten

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,6-0,8

Die Kupferspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

 

Tipp: Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) setzt einkommenslosen und einkommensschwachen Frauen die Kupferspirale kostengünstig bis kostenfrei ein.

Infos gibt es in unseren Beratungsstellen.

Implantat (Pearl-Index 0,05; sehr sicher)

Was ist das Implantat?

Das Implantat ist ein 4 cm langes und 2 mm dünnes, flexibles Kunststoffstäbchen (ein bisschen kleiner als ein Streichholz). Das Hormon-Implantat wird von einer Ärztin*einem Arzt in den Oberarm unter die Haut eingesetzt. Das wird mit lokaler Betäubung gemacht, damit es nicht wehtut. Dort gibt das Implantat dann eine kleine Menge Gestagen in den Körper ab. Durch dieses Hormon wird der monatliche Eisprung verhindert und die Frau kann nicht schwanger werden. Zusätzlich bewirkt dieses Hormon eine Veränderung des Gebärmutterhalsschleims, wodurch es den Spermien erschwert wird in die Gebärmutter einzudringen. Das Implantat ist für eine Wirkdauer von drei Jahren entwickelt worden und wird danach von einer Ärztin*einem Arzt wieder entfernt.

Durch die lange Wirkdauer und den Preis ist das Hormonstäbchen für Jugendliche weniger geeignet.

 

Vorteile

  • keine Einnahmefehler möglich.
  • Auch während der Stillzeit geeignet
  • Für Frauen geeignet, die kein Östrogen vertragen
  • oft leichtere Regelblutung

 

Nachteile

  • Akne, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Spannungsgefühl in der Brust möglich
  • Eventuell verlängerte Blutungen oder Zwischenblutungen
  • Die Monatsblutung kann nach mehrmonatiger Anwendung ganz ausbleiben.
  • Muss unter lokaler Betäubung von einer Ärztin*einem Arzt eingesetzt und wieder entfernt werden.

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,05

Das Verhütungsstäbchen zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln.

Achtung: Das Hormonstäbchen schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Dreimonatsspritze (Pearl-Index 0,2-6; sicher)

Was ist die Dreimonatsspritze?

Die Dreimonatsspritze ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel, welches alle drei Monate nachgespritzt werden muss.

Die Wirkungsweise der Dreimonatsspritze ist ähnlich dem Hormonimplantat. Das Gestagen wird allerdings mittels einer Spritze von der Ärztin*dem Arzt verabreicht und wirkt dann für drei Monate. Meistens wird die Spritze in den Hintern oder den Oberarm gegeben. Sie ist mit einer Impfung vergleichbar, also nur ein kurzes Pieksen.

Damit sie gut wirkt, muss alle 3 Monate eine neue Spritze gegeben werden. Es müssen also regelmäßig Termine mit der Frauenärztin*dem Frauenarzt ausgemacht und eingehalten werden. Bei einem Teil der Frauen treten langanhaltende Blutungen auf. Bei den meisten Frauen bleibt die Blutung ganz aus, da es zu keinem Eisprung kommt. Durch die höhere Dosierung können die Nebenwirkungen stärker sein. Häufig treten starke Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität auf.

Die Dreimonatsspritze wird von einer Ärztin*einem Arzt injiziert. Sie ist für Jugendliche weniger geeignet bzw. nur wenn andere Verhütungsmittel aus bestimmten Gründen nicht verwendet werden können.

 

Vorteile

  • nur alle 3 Monate an Verhütung denken müssen
  • Hormonelle Verhütung während der Stillzeit
  • Wirksam auch trotz Magen-Darm-Beschwerden

 

Nachteile

  • Unregelmäßige Regelblutung möglich
  • Zwischen- und Schmierblutungen möglich.
  • sehr selten: starke Dauerblutungen
  • Zyklusnormalisierung nach absetzen dauert lange, keine sofortige Fruchtbarkeit nach absetzen
  • Ungeeignet für Frauen mit Risikofaktoren für Osteoporose
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Depressionen, Akne
  • stärkere Gewichtszunahme

 

Sicherheit

Pearl-Index 0,2-6

Wird die Dreimonatsspritze alle drei Monate verabreicht, zählt sie zu den sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Die Dreimonatsspritze schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Diaphragma / Caya ® / FemCap ® (Pearl-Index 6-12, weniger sicher)


Diaphragma/Caya ®


Femcap ®

Was ist das Diaphragma?

Das Diaphragma ist eine weiche Gummimembran, die kuppelartig über einen elastischen Gummiring gespannt ist. Es gibt verschiedene Produkte, die ein bisschen unterschiedlich aussehen.

Als mechanische und chemische Barriere hindern Diaphragma und spermienabtötende Creme die Spermien daran, in die Gebärmutter vorzudringen.

 

 

 

Dazu muss das Diaphragma über den Muttermund gestülpt sein. Es erfordert etwas Übung bis das richtige Einführen und Entfernen richtig klappt. Je kürzer das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt wird, desto zuverlässiger wirkt es. Das Diaphragma muss immer mit spermienabtötender Creme verwendet werden!

Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma mind. 6 bis max. 24 Stunden in der Scheide bleiben. Danach wird es herausgenommen und gründlich mit warmem Wasser und milder Seife abgewaschen, abgespült und sorgfältig abgetrocknet und in der Dose aufbewahrt. Das Diaphragma ist ca. 2 Jahre haltbar. Das Diaphragma erfordert Übung und Disziplin bei der Anwendung, stellt aber für manche Frauen bzw. Paare eine hormonfreie Alternative zum Kondom dar.

Das Diaphragma und die spermienabtötende Creme können in einer Apotheke oder online gekauft werden. Je nachdem, welches Produkt verwendet wird, sollte die passende Größe mit der Frauenärztin*dem Frauenarzt besprochen werden.

Für Jugendliche ist das Diaphragma wenig geeignet.

Sicherheit

Pearl-Index 6-12

Das Diaphragma zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Das Diaphragma schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Zäpfchen/Gel/Cremes/Tabletten (Pearl-Index 18-28, unsicher)

Was sind chemische Verhütungsmittel?

Chemische Verhütungsmittel sind in Form von spermienabtötenden Zäpfchen, Cremes, Tabletten, Gels oder Schaum erhältlich. Sie verändern das Scheidenmilieu und lähmen oder zerstören die Spermien.

Alle chemischen Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Bei Zäpfchen und Tabletten muss allerdings nach dem Einführen unbedingt zehn Minuten gewartet werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel dürfen nicht gemeinsam mit einem Kondom oder Femidom benutzt werden, da sie diese beschädigen.

Chemische Verhütungsmittel können online gekauft werden. In Österreich werden sie nicht mehr im Handel verkauft.

 

Vorteile

  •  

 

Nachteile

  • nur online erhältlich
  • unsicher
  • Jucken und Brennen nach Anwendung bei beiden Partnern möglich

 

Sicherheit

Pearl-Index 18-28

Chemische Verhütungsmittel zählen zu den sehr unsicheren Verhütungsmethoden.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel schützen nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Femidom (Pearl-Index 5-21)

Was ist das Femidom?

Das Femidom wird auch „Kondom für die Frau“ genannt. Genau wie das Kondom für den Mann/Penis, fängt das Femidom das Sperma auf. Allerdings wird das Femidom nicht über den Penis gezogen, sondern in die Vagina/Scheide eingeführt. Es ist 17 bis 18 cm lang und besteht aus dünnem, reißfestem Kunststoff. Das Femidom ist neben dem Kondom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen und vor einer HIV-Infektion schützt!

Das Femidom gibt es in Österreich nicht im Geschäft zu kaufen, es kann aber in Apotheken oder online bestellt werden. Ein Femidom kostet ca. 2,00-3,00 Euro/Stück.

Vorteile

  • Schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen
  •  

 

Nachteile

  • Wird oft als unromantisch empfunden
  • Ist nur online oder in Apotheken auf Bestellung erhältlich

 

Sicherheit

Pearl-Index 5-21

Das Femidom zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.

Sterilisation (Pearl-Index 0,1-0,3)

Sterilisation ist ein dauerhaftes Unfruchtbar-Machen mithilfe eines operativen Eingriffs. Bei der Frau werden die Eileiter durchtrennt. Das wird Tubenligatur genannt. Beim Mann werden die Spermienleiter durchtrennt. Das heißt dann Vasektomie.

Sterilisation ist in Österreich erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr möglich. Daher ist sie keine Verhütungsmethode für Jugendliche und junge Erwachsene.

Hier findest du nähere Infos.

Natürliche Familienplanung (Pearl-Index 0,3-5)

Zu den verschiedenen Methoden der natürlichen Familienplanung zählen Muttermundbetasten, Beobachtung des Vaginalschleims und Temperaturmessen in der Vagina. Die Kombination dieser Methoden ermöglicht die Bestimmung der fruchtbaren Tage. Die richtige Anwendung der Methoden muss erlernt werden und kann dann guten Schutz bieten.

Voraussetzungen: regelmäßiger Zyklus, ausreichend Schlaf, Disziplin und keine Erkrankungen.

Da diese Faktoren auf Jugendliche oft nicht zutreffen, wird Natürliche Familienplanung bei Jugendlichen als unsicher angesehen!

Trotzdem schadet es nicht, sich intensiv mit dem eigenen Körper und Zyklus zu beschäftigen. Sicher verhüten sollten Jugendliche aber mit einer anderen Methode.

Keine Verhütungsmethoden

Coitus Interruptus
Vor dem Spermienerguss wird der Penis aus der Scheide gezogen („Rausziehen“, „Aufpassen“). Weil aber davor schon Spermien in die Scheide gelangen können (Lusttropfen), ist diese Methode keine Verhütungsmethode.
Tage zählen

Die Länge des Zyklus wird über mehrere Monate beobachtet und ein Durchschnittswert berechnet. Es wird versucht, den Zeitpunkt des Eisprungs und die fruchtbaren Tage einzugrenzen. Dieser Versuch,  die fruchtbaren Tage zu bestimmen, erweist sich oft als unzuverlässig, weil der Menstruationszyklus schwanken kann.

Nichts tun
Wer keine Verhütungsmethode anwendet, hat gute Chancen rasch schwanger zu werden.